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Vom Tierheimhund zum Lebensretter

Ein Hund sitzt neben einer knieenden Frau in Arbeitskleidung und hält die Pfote auf deren Knie.
E. Heibges

Cookies "Job" ist es, Menschenleben zu retten. Die schlaue Aussie-Hündin wurde bei uns im Tierheim geboren und ist nun erfolgreich in der Johanniter-Rettungshundestaffel Aachen-Düren-Heinsberg im Einsatz.

Aufgeregt bellend kratzt Cookie am Geröll – ein Zeichen dafür, dass sie unter den Steinen einen Menschen erschnüffelt hat. Für ihren wichtigen Fund wird die Spürnase ausgiebig von ihrer Hundeführerin gelobt und mit einem Spielzeug belohnt. Was der Hündin hier sichtlich große Freude bereitet, ist nur eine Probe für den Ernstfall. Denn Cookie rettet Menschenleben.

Cookie ist eine der 21 vierbeinigen Mitarbeitenden der Johanniter-Rettungshundestaffel Aachen-Düren-Heinsberg. Im Rahmen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes sind ehrenamtliche Mensch-Hund-Teams der Staffel an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit, um vermisste Personen zu suchen. Rettungshunde werden in Trümmer-, Flächen- und Personenspürhunde (Mantrailer) unterteilt. Trümmerhunde durchsuchen z. B. zerstörte Gebäude nach Menschen, während Flächenhunde dazu ausgebildet werden, Personen wie bspw. orientierungslose Demenzkranke oder Kinder, in ausgedehnten Gebieten zu finden. Bei ihrer Arbeit orientieren sich die Hunde am Geruch, den die Menschen hinterlassen.

Eine Person in Schutzkleidung seilt sich mit auf dem Rücke festgebundenen Hund an einem Steilhang ab.

Cookie "beißt sich fest"
Cookie ist bei der Suche sehr erfolgreich, denn sie „beißt sich fest“, hat einen unglaublichen Antrieb und gibt nicht auf. „Selbst unter schwierigen Bedingungen macht sie einen super Job“, sagt Nicole Dobelmann, Cookies Hundeführerin und gleichzeitig ihr Frauchen. „Immer wieder geht Cookie motiviert raus, selbst wenn das Rettungsteam z. B. schwere Steilhänge absucht. Damit wir wissen, wo die Hunde gerade laufen, tragen alle ein Glöckchen und als Erkennungszeichen eine weiße Kenndecke mit dem Logo der Johanniter-Unfall-Hilfe.“

Cookies Karriere nahm ihren Anfang in unserem Tierheim, wo die Australian-Shepherd Hündin 2021 gemeinsam mit ihren Geschwistern das Licht der Welt erblickte. Nicole Dobelmann entdeckte die Kleine bei der Suche nach einem Nachfolger für ihre Rettungshündin Lou, die mit ihren acht Jahren zurzeit noch aktiv ist, aber in absehbarer Zeit in „Rente“ gehen wird. Nach der Adoption startete Cookie mit zehn Wochen ihre Ausbildung zum Rettungshund. Diese dauert zwei bis drei Jahre und wird von mehreren Prüfungen begleitet.

Cookie wird in der Trümmer- und Flächensuche ausgebildet. Ihre erste Flächenprüfung hat sie im Alter von zweieinhalb Jahren mit Bravour bestanden, ebenso wie in diesem Frühjahr die Trümmerprüfung.

„Generell eignen sich Aussies und andere Hüterassen sehr gut für die Arbeit in der Hundestaffel“, sagt Nicole Dobelmann. „Cookie bringt neben ihrem starken Willen weitere tolle Eigenschaften für den Job als Lebensretterin mit. Sie geht neugierig und ohne Angst auf neue Aufgaben und Situationen zu. Menschen gegenüber ist sie sehr offen und kontaktfreudig, sie ist lauffreudig, lernt superschnell neue Dinge und setzt sich damit auseinander, ohne zu überdrehen.“

Ein heller gescheckter Hund inmitten von Betontrümmern, rechts eine Person in Schutzkleidung.

Intensive Bindung zwischen Mensch und Tier
Nicole Dobelmann ist bereits seit acht Jahren in der Rettungshundestaffel aktiv. Damals suchte sie eine Beschäftigung, die ihre Hündin Lou auslastet und gleichzeitig einen Sinn hat. Und ihre eigene Motivation? „Mich freut es zu sehen, wie viel Spaß die Hunde haben, wenn sie größere Flächen und Trümmerhaufen nach menschlicher Witterung durchstöbern, diese anzeigen und dann mit mir zusammen die Belohnung feiern. Auch die Bindung zwischen Mensch und Tier ist durch die gemeinsame Rettungsarbeit sehr intensiv und schön, vor allem mit Cookie.“ Zu sehen, wie jeder Hund sich in der Staffel entwickelt, zur Einsatzfähigkeit ausgebildet wird, wie sie die verschiedenen Situationen und Schwierigkeiten lösen und daran wachsen, sei nach Cookies Frauchen ebenfalls etwas ganz Besonderes.

Jeder gerettete Mensch ist eine Belohnung
Die Arbeit in der Hundestaffel ist mehr als ein Ehrenamt oder ein Hobby, denn sie ist sehr zeitintensiv. Alle zwei Jahre müssen Hund und Hundeführer ihre Einsatzfähigkeit mit einer Wiederholungsprüfung unter Beweis stellen, um für weitere zwei Jahre zertifiziert zu werden. Neben dem Training, das zweimal wöchentlich stattfindet, erfordern auch die Einsätze viel Zeit, da sie nicht nur in der Region, sondern in ganz NRW erfolgen können. „Doch mit jedem Menschen, der durch den Einsatz unserer Rettungshundeteams am Leben bleibt, wird unser intensiver Job mehr als bestätigt und belohnt“, so Nicole Dobelmann. Und Cookie? Ihre Begeisterung kennt keine Grenzen, auch, weil ihre beiden Schwestern Krümel und Aruna ebenfalls im Rettungshundeteam sind.

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