Hilfe für bedrohte Flugkünstler

Jahr für Jahr kehren die Mehlschwalben aus Afrika zu uns zurück. Doch die Tiere finden hierzulande immer weniger geeignete Nistplätze. Wir geben Tipps, wie Sie die Vögel unterstützen können.
Mehlschwalben sind faszinierende Zugvögel, die jedes Jahr aus ihren Winterquartieren in Afrika zurückkehren, um in Mitteleuropa zu brüten. Doch ihr Lebensraum wird zunehmend eingeschränkt: Versiegelte Flächen, fehlender Lehm für den Nestbau und sanierte Hausfassaden machen es den Schwalben schwer, geeignete Nistplätze zu finden. Um den bedrohten Vögeln zu helfen, ruft der Tierschutzverein für den Kreis Düren dazu auf, Nisthilfen anzubringen und damit aktiv zum Artenschutz beizutragen.
Künstliche Nester als Lösung
Mehlschwalben bauen ihre Nester bevorzugt an geschützten Stellen unter Dachvorsprüngen oder an Hauswänden. Da sie für den Nestbau feuchten Lehm benötigen, sind sie auf offene Bodenstellen angewiesen – doch durch zunehmende Flächenversiegelung wird dieses Baumaterial immer seltener. Künstliche Nisthilfen können eine wertvolle Alternative sein. Vorgefertigte Schwalbennester aus Holzbeton oder anderen wetterfesten Materialien bieten den Vögeln eine sichere Brutstätte und erleichtern ihnen die Aufzucht ihrer Jungen.

Worauf ist zu achten?
Um Mehlschwalben effektiv zu unterstützen, sollten künstliche Nester in mindestens vier Metern Höhe an einer geschützten Hauswand, idealerweise an der Nord- oder Ostseite, angebracht werden. Da die Vögel gesellig brüten, empfiehlt es sich, mehrere Nisthilfen nebeneinander zu montieren. Ein Kotbrett in etwa 50 cm Abstand unterhalb der Nester verhindert Verschmutzungen an der Fassade.
Schutzstatus und gesetzliche Regelungen
Mehlschwalben stehen unter strengem Naturschutz. Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, ihre Nester zu entfernen oder zu zerstören. Hauseigentümer sollten daher bestehende Nester unbedingt erhalten und zusätzliche Nisthilfen anbieten, um die Bestände zu stabilisieren.
Wer Mehlschwalben unterstützen möchte, findet fertige Nisthilfen im lokalen Fachhandel oder online, u. a. bei Naturschutzverbänden wie dem NABU, der auch Bauanleitungen anbietet. Mit wenig Aufwand lässt sich ein wertvoller Beitrag zum Erhalt dieser faszinierenden Vögel leisten – damit sie auch in Zukunft den Himmel mit ihrem eleganten Flug und fröhlichem Gezwitscher bereichern.