Auch Hunde und Katzen leiden bei hohen Temperaturen. Ein parkendes Auto kann für einen darin eingeschlossenen Hund selbst zur tödlichen Falle werden. Wir geben Tipps, wie Sie Ihre tierischen Lieblinge an heißen Tagen schützen können.

Hunde und Katzen können sich nicht durch Schwitzen über die Haut Kühlung verschaffen, sondern regulieren ihren Wärmehaushalt durch Hecheln und Trinken. Das oberste Gebot an heißen Tagen lautet daher: Stellen Sie immer frisches Trinkwasser für die Tiere bereit! Auch sollten Hunde und Katzen in der Wohnung jederzeit selbstständig kühle Rückzugsorte aufsuchen können.

Hunde bei Hitze niemals im Auto zurücklassen!
In einem abgestellten Wagen kann die Temperatur innerhalb kurzer Zeit extrem hoch ansteigen. Dies geschieht auch ohne direkte Sonneneinstrahlung und nicht nur im Sommer, sondern auch an wärmeren Tagen im Frühling oder Herbst. Für eingesperrte Hunde ist die Hitze unerträglich. Überhitzung mit Übelkeit sowie Kreislaufprobleme sind die Folge. Schlimmstenfalls sterben die Tiere an Kreislaufversagen. Ein spaltbreit geöffnetes Fenster oder Schiebedach sorgen übrigens nicht für ausreichend Abkühlung. Den Wagen im Schatten zu parken hilft u.a. deshalb nicht, weil die Sonne wandert. Ohne Klimaanlage kann es im Auto bei direkter Sonneneinstrahlung auch während der Fahrt zu einem Hitzestau kommen.

Unverantwortliches Handeln wird bestraft
Wer ein Tier bei Hitze im Auto zurücklässt verstößt gegen die Tierschutz-Hundeverordnung. Für sein unverantwortliches Verhalten kann der Tierhalter nach §17 Tierschutzgesetz zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden - mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe.

Tier im Auto eingeschlossen? Sofort Polizei oder Feuerwehr informieren
Wer ein Tier in Not bemerkt, sollte umgehend die Polizei oder die Feuerwehr informieren. Diese sind befugt, das Fahrzeug zu öffnen, nachdem nachweislich nach dem Fahrzeughalter oder Fahrer gesucht, er aber nicht schnell genug gefunden wurde.

Kühle Plätzchen, kurze Spaziergänge
Hunde suchen an heißen Tagen in Wohnung, Keller, Garten oder auf dem Balkon gerne Orte auf, an denen für sie angenehme Temperaturen herrschen. Spaziergänge und sportliche Beschäftigung mit dem Vierbeiner kann man bei Hitze am besten auf den frühen Morgen oder in die späten Abendstunden verlegen. Tagsüber sollte die Gassi-Runde möglichst kurz ausfallen und nicht über heißen Asphalt führen. Übrigens können Hunde auf unbehaarten Stellen einen Sonnenbrand bekommen. Ihr Fell sollte deshalb nicht zu kurz geschoren werden. Bei lichtem Fell hilft ein spezieller Sonnenschutz für Hunde.

Abkühlung von außen
Ein Bad im Hundepool oder eine Dusche mit dem Gartenschlauch kühlen den Vierbeiner ab. Allerdings macht die Dusche nicht allen Hunden Spaß und generell solle der Wasserstrahl nicht zu stark sein. Abkühlung bringt ebenfalls ein Bad in einem Fluss oder See. Auch eine Kühlmatte hilft dem Vierbeiner an heißen Tagen. Ob und wie lange er sie nutzt, sollte der Hund selbst entscheiden.

Abkühlung von innen
Als Abkühlung von innen eignet sich für Hunde frisches, süßes und steinloses Obst, dass in kleinen Portionen verfüttert wird. Auch Hunde-Eis - aus dem Tierfachhandel oder selbstgemacht - kommt gut bei den Vierbeiner an. Bitte verfüttern Sie kein Speiseeis. Dieses ist für Hunde ungeeignet, weil es zu viel Zucker und möglicherweise Schokolade enthält.

Hilfestellung für Trinkmuffel
Katzenbesitzer sollten an heißen Tagen ihre Schützlinge häufig zur Wasseraufnahme animieren. Das geht bspw. spielerisch mit einem Trinkbrunnen. Auch mehrere, an verschiedenen Stellen platzierte Wassernäpfe können dafür sorgen, dass die Mieze ausreichend Wasser trinkt. Im Freien sorgt ein schattiges Plätzchen für Kühle. Drinnen kann man zwecks Kühleffekt auch feuchte Handtücher aufhängen.

Hitzschlag beim Tier erkennen und handeln
Auch Hunde und Katzen können einen Hitzschlag bekommen. Beim Hund sind Unruhe und starkes Hecheln häufig erste Anzeichen von Überhitzung. Stark gerötete oder sehr blasse Schleimhäute, eine flache Atmung, verlangsamte Reaktionen und apathisches Verhalten können auf lebensgefährliche Kreislaufprobleme hinweisen. Ebenso dringende Warnsignale sind Erbrechen, Zittern, Gleichgewichtsstörungen und schließlich Bewusstlosigkeit. Bei Katzen erkennt man einen Hitzschlag daran, dass sie unruhig umherlaufen, ihr Herzschlag und die Körpertemperatur sich erhöhen oder sie stark hechelnd auf dem Bauch liegen. Bei Verdacht auf einen Hitzschlag sollte schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden.