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Bürgerinitiative Tierversuchsfreies Europa - EU-Kommission reagiert

Der Kopf eines verstört blickenden Äffchens wird von behandschuhten Händen gehalten.
Copyright: Deutscher Tierschutzbund e.V.

Die Bürgerinitiative „Save Cruelty Free Cosmetics“ stieß in der EU auf breite Unterstützung. In einigen Bereichen soll der Ausstieg aus bestimmten Tierversuchen nun beschleunigt werden. Schritte zu einem gänzlich tierversuchsfreien Europa sind nicht geplant.

1,2 Millionen Menschen hatten im Rahmen der europäischen Bürgerinitiative (EBI) „Save Cruelty Free Cosmetics – Für ein Europa ohne Tierversuche“ dafür gestimmt, dass das Tierversuchsverbot für Kosmetik gestärkt, die EU‑Chemikaliengesetzgebung umgestaltet und eine Strategie für die schrittweise Abschaffung aller Tierversuche erarbeitet werden soll. Neben unserem Dachverband, dem Deutschen Tierschutzbund und anderen europäischen Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen war die EBI auch von namhaften Unternehmen der Kosmetikbranche unterstützt worden.

Gute Ansätze sind da
Nun hat die Europäische Kommission sich zu den Forderungen der EBI geäußert, teils gibt es gute Ansätze, so unser Dachverband. Für den Ausstieg aus gesetzlich vorgeschriebenen Tierversuchen, die etwa zur Prüfung von Industriechemikalien, Pestiziden, Bioziden und Arzneimitteln durchgeführt werden, hat die EU-Kommission zugesagt, eine Road-Map zu entwerfen. Eine Entscheidung, die zu begrüßen ist, allerdings muss ein solcher Fahrplan unbedingt ambitioniert sein, um den leidvollen und fragwürdigen Versuchen ein Ende zu setzen. Ebenfalls erfreulich ist, dass für die EU-Kommission auch Tierversuche für Forschungszwecke nicht unantastbar sind. So will die Kommission den Ausstieg aus Tierversuchen in Forschung, Ausbildung und Lehre beschleunigen.

Verbot wird seit 10 Jahren umgangen
Seit einem Jahrzehnt ist es verboten Tierversuche für Kosmetik durchzuführen. Dennoch wurden Hersteller von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) angewiesen, rein kosmetische Inhaltsstoffe im Tierversuch zu testen. Und zwar an den Stellen, an denen die Stoffe mittels tierversuchsfreier Methoden nicht zur Zufriedenheit der ECHA auf Arbeits- und Umweltsicherheit geprüft werden können. Anstatt deshalb Tierversuche durchzuführen, müsste die Zulassung konsequent abgelehnt werden, denn kosmetische Inhaltsstoffe gibt es bereits mehr als genug.

Der Forderung nach einer schrittweisen Abschaffung aller Tierversuche um ein gänzlich tierversuchsfreies Europa der Zukunft einzuläuten, wird die EU-Kommission nicht nachkommen. Laut Aussage der Kommission wird es einen entsprechenden Legislativvorschlag nicht geben, auch wenn man sich grundsätzlich zu diesem Ziel bekennt.

Der Kampf geht weiter
Die breite Beteiligung an der EBI verdeutlicht, dass nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Industrie den Paradigmenwechsel weg vom Tierversuch und hin zu zeitgemäßen Methoden beschleunigen möchte. Der Deutsche Tierschutzbund wird mit seinen Mitgliedsvereinen daher auf europäischer Ebene weiter für ein Ende von Tierversuchen kämpfen.

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