Nutztierhaltung- Ethikrat nimmt Stellung
Geschredderte Küken, eingezwängte Schweine: Damit der Verbraucher Milch, Eier und Fleisch zum Schnäppchenpreis bekommt, erleiden die Tiere schlimme Qualen. Der deutsche Ethikrat hat das Wohl der sogenannten Nutztiere unter die Lupe genommen und gibt eindeutige Empfehlungen.
Um die Situation der Tiere zu verbessern, verlangt das Gremium in seiner Stellungnahme „Tierwohlachtung – Zum verantwortlichen Umgang mit Nutztieren“ vom 16.06. ein grundsätzliches Umsteuern in der Nutztierhaltung. Unser Dachverband, der Deutsche Tierschutzbund, unterstützt die Reformforderungen des Ethikrats. Der Präsident des Verbandes, Thomas Schröder, kommentiert dazu: "Der Ethikrat gibt der Bundesregierung einen klaren Handlungsauftrag, endlich tiefgreifende Reformen in der Tierhaltung einzuleiten. Was die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger längst weiß, wird in der Stellungnahme bestätigt: Der rein ökonomische Blick und die damit verbundenen intensiven Haltungssysteme in der landwirtschaftlichen Tierhaltung sind ethisch mindestens fragwürdig und nicht mehr tolerierbar. Die aktuelle Debatte um den Kastenstand in der Sauenhaltung liefert ein Beispiel dafür, wie es nicht mehr sein darf: Die Bundesministerin will die ökonomischen Interessen bevorzugt bedienen, zu Lasten der Schweine.
Die notwendigen Konsequenzen liegen auf der Hand: Das Ordnungsrecht muss angepasst und der Vollzug intensiviert werden. Wir sind in Fragen des Tierschutzes mittlerweile eher ein Entwicklungsland als Vorreiter und durch das Nichthandeln in den vergangenen Jahren in der Tierschutzrangliste nach unten abgesackt. Es gilt jetzt, die Kehrtwende einzuleiten und den Aufstieg in der Rangliste zu beginnen. Frau Klöckner, übernehmen Sie endlich!“
Stellungnahme „Tierwohlachtung – Zum verantwortlichen Umgang mit Nutztieren“