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EU-Kommission ignoriert Willen der Bürger

Zwei weiße Füchse in einem Gitterkäfig aus Metall.
© Otwarte Klatki

Anstatt der grausamen Praxis von Pelztierzucht und -handel in der EU ein Ende zu setzen, hat die EU-Kommission entschieden, zunächst weitere Untersuchungen über Pelzfarmen durchführen zu lassen.

Mit diesem Beschluss ignoriert die Kommission den Willen der Bürger. Denn über 1,5 Millionen Menschen hatten sich im Rahmen der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) Fur Free Europe (Pelzfreies Europa) für ein Ende der Pelztierzucht und den Handel mit Pelzen in der EU ausgesprochen. Die Initiative wurde auch von unserem Dachverband - dem Deutschen Tierschutzbund - unterstützt und aufgrund einer Rekordzahl an Unterschriften im März 2023 vorzeitig beendet und eingereicht.

Leid der Tiere ausreichend dokumentiert
Die EU-Kommission will zunächst weitere Untersuchungen über Pelzfarmen durchführen lassen. Eine Entscheidung ist damit vorerst aufgeschoben. Millionen Füchse, Nerze, Marderhunde und andere Tiere müssen also weiterhin leiden, während Zeit und Ressourcen verschwendet werden. Es stellt sich die Frage, was es überhaupt noch zu prüfen und zu untersuchen gibt, denn das Leid der Tiere ist ausreichend dokumentiert.

Noch 1000 aktive Pelzfarmen
Zurzeit gibt es in der EU noch circa 1.000 aktive Pelzfarmen in denen etwa 7,7 Millionen Tiere leben. Zwar behauptet die Industrie, mit hohen Tierschutz-Standards zu arbeiten, doch die schlimmen Bedingungen in den Farmen werden immer wieder belegt. Aktuelle Aufnahmen aus Farmen in Litauen, Finnland, Polen, Spanien, Dänemark und Lettland zeigen das Leid der Tiere in engen und kargen Käfigen. Verletzte und tote Tiere sind dort an der Tagesordnung. In insgesamt 17 EU-Ländern - mehr als der Hälfte der Mitgliedsstaaten – sind Pelzfarmen bereits komplett oder teilweise verboten.

Pelzfarmen als Pandemie-Risikoherde
Auch führende Virologen und andere Wissenschaftler fordern längst, dass die Pelztierhaltung, insbesondere von Nerzen, beendet werden sollte - im Interesse der Pandemievorsorge. Sie warnen ausdrücklich, dass Pelzfarmen die Wahrscheinlichkeit von Pandemien deutlich erhöhen.

Entscheidung soll im März 2026 verkündet werden
Die Kommission verwies in ihrem Beschluss auf die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Diese soll bis März 2025 ein Gutachten vorlegen, das die Haltungssysteme und einhergehende Tierschutzprobleme bewertet. Anschließend will die Kommission entscheiden: Entweder hält sie ein Verbot der Pelztierzucht und Vermarktung von Pelz in der EU nach einem Übergangszeitraum für angemessen. Oder sie will schauen, ob Maßnahmen ergriffen werden können, um das Wohlergehen von Pelztieren zu gewährleisten. Die Verkündung der Entscheidung ist für März 2026 vorgesehen. Da dann bereits eine neue Kommission im Amt ist, ist fraglich, ob diese Zeitplanung überhaupt Beachtung finden wird.

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