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Was ist die Summe aus 4 und 6?

Gegen das Artensterben - Wildtierstation im Kreistierheim muss kommen!

Ein Eichhörnchenbaby liegt zusammengerollt in den Händen einer Tierpflegerin.

Neben einigen privaten Pflegestellen schultern wir im Tierheim seit eh und je die Versorgung gestrandeter Wildtiere. Solange die Tierzahlen noch überschaubar waren, eine lösbare Aufgabe. Doch die Zeiten haben sich geändert. Der Klimawandel mit seinen spürbaren Folgen, auch für das Futterangebot der Tiere, und die stärker werdende Sensibilisierung der Bevölkerung, belasten uns schwer.

Wer Tiere in Not versorgt, ist Hiobsbotschaften gewohnt. Doch wenn die ehrenamtliche Betreiberin einer Pflegestelle für heimische Singvögel um ein Gespräch mit unserem Vereinsvorstand bittet, ist nichts Gutes zu erwarten. Petra Schnitzler (Name von der Redaktion geändert) versorgte über Jahre einen großen Teil der im Kreis gefunden Wildvögel. Möglichst ohne Aufsehen und von Behörden sowie Öffentlichkeit unbehelligt, tat sie das, was Pflegestellen für Wildtiere immer tun: Von Frühjahr bis Herbst, fast rund um die Uhr, für gefunden Pfleglinge da sein. Unter Aufgabe des Privatlebens und vielfach des Jobs, geben diese Aktiven meist auch noch das eigene Geld für Futter oder Tierarzt. Doch damit müsse, so Petra Schnitzler, zum nächsten Frühjahr aus persönlichen Gründen Schluss sein, was ihr das Herz breche. Eine riesige Lücke in der Tierversorgung entstand, die auch zwei Jahre danach nicht geschlossen ist.

Ehrenamt hat seine Grenzen
Kein Einzelfall weiß Achim Schumacher, Vorsitzender des NABU-Kreisverbandes. Er betreut solche Ehrenamtler und brachte es jüngst in der Fachausschusssitzung beim Kreis Düren auf den Punkt: „Das Notfalltelefon steht bei uns nicht still. Das Ehrenamt ist mit Menge und Vielfalt der gefundenen Wildtiere schon längst am Ende seiner Möglichkeiten angekommen.“

Vom Igel bis zum Uhu, vom Feldhasen bis zum verletzten Eichhörnchen. Die Vielfalt der Wildtiere, die bei uns eingeliefert werden ist ein Abbild der Artenvielfalt der Region selbst. Gründe, warum die Tiere bei uns abgegeben werden, gibt es viele: Küken fallen bei Sturm aus dem Nest, Tierwaisen sind sich selbst überlassen, weil das Muttertier überfahren wurde. Aber auch viele erwachsene Tiere kommen durch Futtermangel und Klimawandel entkräftet in Not.

Drei Amselinder sitzen aneinander gekuschelt in einem Nest aus beige-braun-weißen Handtüchern.

Bereits 2019 überholten die Wildtiere mit 257 Aufnahmen unsere Hunde. Ein Jahr später fanden dann bereits 363 „Wilde“ Hilfe in der Not. Nach weiteren 40% Zunahme überstieg bis Ende Oktober die Anzahl der Aufnahmen von Amseln, Hasen und Co. die Grenze von 500 Tieren. Damit wurde dann auch die Zahl der aufgenommen Hauskatzen „in den Schatten gestellt“. Der Bau einer Wildtierauffangstation ist im Koalitionsvertrag zwischen CDU und Grünen auf Kreisebene vereinbart und die SPD beantragte im März den Bau einer zentral gelegenen Station in unserem Tierheim. So arbeitet die Kreisverwaltung unter Federführung des Veterinäramtes an einem Konzept für das Wildtiermanagment. In diesem, so der politische Wille, soll das Ehrenamt auch finanziell unterstützt und vorhandene Strukturen gefördert werden.

Nun vertrauen die Pflegestellen, der NABU-Kreisverband und unser Verein darauf, dass die breite politische Basis die richtigen Entscheidungen fällt. Ein System, in dem unser Tierheim für den Kreis Düren die zentrale Aufnahmestelle bildet und alle die Tiere versorgt, für die es keinen Pflegeplatz gibt. Dazu Pflegestellen, die mit ihrer Erfahrung weiterhin eine engagierte Versorgung leisten können, weil sie eine finanzielle Unterstützung erfahren. Aber auch eine Telefon-Hotline, die Findern von Wildtieren beratend zur Seite steht. Damit würden bspw. sogenannte Ästlinge, die gar keine Hilfe benötigen, vor falscher Rettung bewahrt bleiben. Im zuständigen Ausschuss beim Kreis Düren war man sich dann auch einig: Ohne Geld der öffentlichen Hand wird es nicht gehen.

Zeit darf jedoch keine mehr verloren werden, denn das nächste Frühjahr kommt. Darum haben wir konkrete Baupläne erarbeitet und bei der Stadt Düren im Spätsommer eine Bauvoranfrage gestellt. Darüber hinaus wurde das angedachte Konzept kalkuliert und dem Kreis zur Verfügung gestellt. „Wir werden, gemeinsam mit dem NABU, das Projekt vorantreiben“, sagt unser Vorsitzender Jürgen Plinz. Wir hoffen nun auf die richtigen politischen Entscheidungen mit einer angemessenen finanziellen Ausstattung. Wer aber die Wildtierversorgung schon jetzt mit Spenden oder der Übernahme einer Patenschaft unterstützen möchte, ist herzlich willkommen!

Unterstützen Sie bitte die Versorgung unserer Wildtiere mit einer Spende oder einer Patenschaft.

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