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Herbstzeit - Igelzeit

Im Herbst sind Igel verstärkt auf der Suche nach Futter
pixabay.com

Alljährlich stellt sich vielen Tierfreunden, die im Herbst einem Igel begegnen, die Frage, ob er Hilfe benötigt. Grundsätzlich dürfen Igel als streng geschützte Tiere nicht mitgenommen werden. Hilfe brauchen z.B. Tiere, die krank oder verletzt sind.

Igel sind Winterschläfer und bereiten sich im Herbst auf die kalten Tage vor. Sie bauen ein besonders warmes Nest und fressen sich eine dicke Fettschicht an, die in der nahrungsarmen Winterzeit als Energiequelle dient. Ist der Igel erstmal eingekuschelt, verringern sich Körpertemperatur, Herzschlag und Atmung auf ein Minimum. Wenn sie im Frühjahr wieder aufwachen, haben die Tiere etwa 20 bis 30 Prozent ihres ursprünglichen Körpergewichtes verloren.

Igel sind nachtaktiv
Igel sind nachtaktive Tiere, die sich tagsüber in Kompost- und Reisighaufen, unter Büschen oder in einer dichten Hecke verstecken. Ihr Versteck verlassen die Tiere nur, um zwischen Dämmerungsbeginn und Morgengrauen auf Nahrungssuche zu gehen. Abhängig vom Nahrungsangebot kann ein Igellebensraum zwischen 1.000 qm und 40 ha groß sein. Da Igel im Herbst verstärkt auf Futtersuche gehen, ist es nur normal, sie dann häufiger draußen anzutreffen.

Nicht jeder Igel braucht Hilfe
Grundsätzlich gehören Wildtiere in die Natur und nicht in die Hände von Menschen. Ein gesunder Igel sollte besser draußen statt in Gefangenschaft überwintern. Igel, die ihr Überwinterungsgewicht erreicht haben oder noch erreichen können, dürfen auf keinen Fall mitgenommen werden. Laut Bundesnaturschutzgesetz  ist es übrigens generell verboten, Tiere der besonders geschützten Arten (dazu zählt der Igel) aus der Natur zu entnehmen. Nach Paragraph 45 (5) Bundesnaturschutzgesetz ist es jedoch zulässig, verletzte, hilflose oder kranke Tiere vorübergehend aufzunehmen, um sie gesund zu pflegen.

Wann ist ein Igel hilfsbedürftig?
Igel die sichtbar geschwächt, krank, verletzt oder stark untergewichtig ist, brauchen immer Hilfe. Auch verwaisten Jungtieren sollte geholfen werden.
Kranke Igel erkennt man daran, dass sie tagsüber herumlaufen oder -liegen. Sie sind apathisch, rollen sich kaum ein und sind oft mager.  In der warmen Jahreszeit sitzen auf den geschwächten Tieren häufig Schmeißfliegen, die ihre Eier ablegen.
Auf verletzte Igel deutet häufig schon der Fundort hin, z.B. direkt an einer Straße oder in der Nähe von Baustellen. Tiere, die unter Umständen tagelang ohne Wasser und Futter in Lichtschächten, Gruben oder an ähnlichen Stellen gefangen waren, sind auf Hilfe angewiesen. Jungtiere, die sich tagsüber außerhalb ihres Nestes aufhalten und noch geschlossene Augen und Ohren haben, wurden von ihrer Mutter verlassen. Diesen verwaisten Igelbabys muss besonders schnell geholfen werden!
Auch um Igel die nach Wintereinbruch - d.h. bei Dauerfrost oder geschlossener Schneedecke – herumlaufen, müssen wir uns kümmern. Hier handelt es sich nämlich um kranke und schwache Alttiere oder um Jungtiere, die sehr spät geboren wurden und evtl. sogar krank sind. Auch konnten diese Tiere sich wegen des geringen Nahrungsangebotes im Herbst kein für den Winterschlaf ausreichendes Fettpolster anfressen.
WICHTIG: Wenn Sie in den oben genannten Ausnahmesituationen einen Igel mitnehmen, sollten Sie sich unbedingt den Fundort merken. Als reviertreues Tier muss der Igel im darauffolgenden Frühjahr an gleicher Stelle oder in nächster Umgebung  wieder ausgesetzt werden.

Besser in die Hände von Experten
Igel, die aus der Natur in menschliche Pflege genommen werden, müssen eine optimale Versorgung erhalten. Eine falsche Behandlung kommt einem Todesurteil gleich. Einen Igel Zuhause zu pflegen ist schwierig, die Versorgung der kleinen Stachelträger kostet nicht nur viel Zeit, es sind außerdem Fachkenntnisse erforderlich. Daher ist es ratsam, das Tier einem Tierarzt vorzustellen oder es ins nächste Tierheim oder zu einer Igelstation zu bringen. Wer Igel dennoch bei sich Zuhause versorgen will, sollte sich unbedingt von einem Experten beraten lassen. Unser Dachverband hat die wichtigsten Infos zur Versorgung und Pflege hilfsbedürftiger Igel in einer Broschüre zusammengestellt: www.tierschutzbund.de

Darüber freuen sich Igel
Die einfachste Methode, Igeln zu helfen, sind naturnahe Gärten. Die Tiere verkriechen sich gerne in Reisighaufen oder unter Büschen, wo sie auch mit Blättern und anderen Materialien ihr Winternest anlegen. Leicht untergewichtigen oder jungen Igeln hilft man im Herbst und auch im Frühjahr mittels Zufütterung. Als Futter eignet sich ungewürztes Rührei, angebratenes Hackfleisch oder Katzendosennahrung - jeweils mit Haferflocken oder Igeltrockenfutter vermischt - oder auch eingeweichtes Hunde- oder Katzentrockenfutter. Über Nacht sollte das Futter zum Schutz vor Vögeln, Katzen und Regen in eine mit zwei Einschlupflöchern versehene Kiste gestellt werden. Bitte geben Sie einem Igel niemals Milch. Diese gut gemeinte Zuwendung kann für das Tier tödlich enden. Gewürzte Speisen, Obst, Gemüse, Süßigkeiten und Speisereste sind als Futter für Mecki ebenfalls nicht geeignet. 

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