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Illegaler Welpenhandel durch Corona gestiegen

Hundewelpe
pixabay.com

Zum Leidwesen der betroffenen Tiere boomt der illegale Welpenhandel bereits seit vielen Jahren. Mit der Corona-Pandemie stieg die Zahl der Fälle im letzten Jahr während der Sommermonate sogar noch an.

Allein zwischen Januar und Oktober 2020 wurden 75 Fälle von illegalem Heimtierhandel bekannt. Laut Angaben des Deutschen Tierschutzbundes waren 813 Tiere die Leidtragenden, davon mit 683 Tieren viele Hunde, aber mit 130 Tieren auch erstaunlich viele Katzen. Damit liegt die Zahl der Fälle und Tiere bereits über der Gesamtzahl des Vorjahres. Die finale Erfassung und Auswertung aller Fälle steht noch aus. Die Dunkelziffer dürfte – wie in jedem Jahr – deutlich höher liegen. Jedes Jahr wertet unser Dachverband alle Fälle von illegalem Tierhandel aus, die ihm auf der Basis von Medienberichten und den Meldungen betroffener, angeschlossener Tierheime bekannt werden.

Europaweite Registrierung und Kennzeichnung gefordert
Lisa Hoth, Fachreferentin für Heimtiere bei Deutschen Tierschutzbund, berichtet, dass der durch die Corona-Pandemie ausgelöste Haustierboom und der anonyme Verkauf über das Internet es den Händlern besonders leicht machen. Gefordert ist daher eine Regulierung des Internethandels und eine europaweite verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung für Haustiere. Mit diesen Maßnahmen kann die Herkunft der Tiere besser zurückverfolgt werden. Außerdem bräuchte es eine bessere länderübergreifende Zusammenarbeit, um alle involvierten Personen zu fassen sowie vermehrte Kontrollen und härtere Strafen für die Täter.

Große Artenvielfalt unter den betroffenen Tieren
In seiner Auswertung für 2019 berichtet der Deutsche Tierschutzbund von 66 Fällen von illegalem Handel mit mindestens 731 betroffenen Tieren. In den meisten Fällen (85%) wurden Hunde gehandelt, vor allem Rassehunde wie Malteser, Zwergspitz und Französische Bulldogge. Außergewöhnlich sei 2019 die Artenvielfalt gewesen: So fanden sich neben Hunden und Katzen unter anderem auch ein Bennet-Känguru, Weißwedelhirsche, Riesenschlangen und ein Lisztaffe unter den illegal transportierten Tieren.

Tierheime kämpfen mit den Herausforderungen
Wird ein illegaler Tierhandel aufgedeckt, übergeben die Behörden die beschlagnahmten Tiere an die Tierheime. Viele der Tiere befinden sich in einem desolaten Gesundheitszustand und brauchen aufwändige Pflege. Auf den entstehenden Kosten – in 2019 für einen Hundewelpen pro Tag durchschnittlich 21,40 Euro – bleiben die Tierheime meist sitzen. Es müsste dringend gesetzlich festgelegt werden, dass die Behörden die Kosten für die intensive Betreuung der kranken Welpen vorzustrecken haben.

Tiere bitte niemals im Internet kaufen
Wer darüber nachdenkt, einen Hund oder ein anderes Tier als neues Familienmitglied bei sich aufzunehmen, sollte dieses unter keinen Umständen im Internet kaufen. Denn jeder, der sich einen Welpen oder ein anderes Tier über das Internet anschafft, befeuert das Geschäft mit dem Tierleid und sorgt für neuen Nachschub aus der illegalen Tierproduktion. Bei uns im Kreistierheim aber auch in den benachbarten Tierheimen warten viele tolle Tiere auf ihre zweite Chance. Unsere professionellen Pflegekräfte beraten die Interessenten gerne und kümmern sich um eine Vermittlung, die Mensch und Tier gerecht wird.

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