Kampagne „EU Stop Circus Suffering“ erfolgreich
Im Rahmen der Kampagne “EU Stop Circus Suffering” fordern eine Million Menschen ein Wildtierverbot in Zirkussen. Die Stimmen zeigen, dass endlich Schluss sein muss mit der Haltung wilder Tiere im Zirkus und dass die EU für eine entsprechende Regelung sorgen muss.
Die Kampagne wurde initiiert von den in der Eurogroup for Animals organisierten Tierschutzverbänden, darunter unser Dachverband, der Deutsche Tierschutzbund. Am 13. Oktober überreichte die europäische Tierschutzdachorganisation die für das Wildtierverbot gesammelten Stimmen an die Europaparlamentsabgeordneten Eleonora Evi und Anja Hazekamp. Auch der Deutsche Tierschutzbund war vor Ort vertreten. Die Abgeordneten werden die gesammelten Stimmen nun offiziell an die EU-Kommission weiterleiten, die sich dann mit den Forderungen der Petition auseinandersetzen muss.
„Eine Million Stimmen zeigen, dass endgültig und konsequent Schluss sein muss mit der Zurschaustellung von Wildtieren in Zirkussen“, sagt unser Vereinsvorsitzender Jürgen Plinz, der ebenfalls Präsidiumsmitglied des Deutschen Tierschutzbundes und Mitglied des Vorstands in der Eurogroup for Animals ist. Während viele andere Länder Europas bereits Wildtierverbote eingeführt haben, hinke Deutschland weiter hinterher. „Der Versuch von Bundesministerin Julia Klöckner, eine völlig unzureichende Tierschutz-Zirkusverordnung einzuführen, ist zu Recht im Bundesrat gescheitert. Eine Tierschutz-Zirkusverordnung, die ihrem Namen auch gerecht werden will, muss ein Verbot aller Wildtiere vorsehen und dafür Sorge tragen, dass die aktuell in Zirkussen mitgeführten Wildtiere nach einer Frist in Auffangstationen leben dürfen“, so Jürgen Plinz. Wenn sich Deutschland und andere EU-Mitgliedstaaten nicht bewegen, müsse eben die EU für eine solche Regelung sorgen.
Ein Wildtierverbot im Zirkus ist in Deutschland längst überfällig. Zwar legte Julia Klöckner in diesem Jahr einen Verordnungsentwurf dazu vor. Dieser reichte aus Sicht unseres Dachverbandes jedoch nicht aus, um den Schutz der Tiere zu gewährleisten. So war ein Verbot nur für wenige Tierarten, darunter Elefanten, Giraffen und Flusspferde vorgesehen. Löwen und Tiger hätten weiterhin in Zirkus gehalten werden dürfen. Doch wie alle wilden Tiere, leiden auch Großkatzen unter den häufigen Transporten, unzureichenden Haltungsbedingungen sowie der Dressur und der Zurschaustellung in der Manege. Zebras, Kängurus, Strauße, Robben und Reptilien wurden in dem Entwurf ebenfalls nicht berücksichtigt. Außerdem sollte das Verbot nur für die Neuanschaffung von Wildtieren gelten. Bereits vorhandene Tiere hätten bis an ihr Lebensende weiterhin mitgeführt werden dürfen. Im Juni hatte der Bundesrat dem Verordnungsentwurf entsprechend abgelehnt.