SPENDENKONTO: SPARKASSE DÜREN · IBAN: DE14 3955 0110 0000 1925 00
Subscribe

Newsletter abonnieren

Bitte addieren Sie 2 und 3.

Massentierhaltung unter Wasser: Die weltweit erste Oktopus-Mast

Ein getöteter Oktopus hängt an Haken an einer Metall-Leine.

Auf Gran Canaria soll die weltweit erste Oktopus-Mast eröffnen – als Antwort auf die immer steigende Nachfrage. Doch Tierschützer warnen vor den schrecklichen Bedingungen, die die Tiere auf dieser Farm erleiden müssen.

Kein Platz, dadurch Dauerstress und ein langsamer, schmerzhafter Tod warten in der Massentierhaltung unter Wasser auf die intelligenten Oktopusse – und das nur für einen kurzen Moment zweifelhaftem Genuss.

Frisch im Atlantik gefangener Oktopus zählt schon lange zu den Spezialitäten Galiziens und gilt als eine wahre Delikatesse für vermeintliche Kenner. Doch Oktopusse lassen sich schon längst nicht mehr an den Küsten fangen, sondern leben weit draußen im Atlantik. Die Bestände gehen durch die Überfischung der Menschen stetig zurück, doch die Nachfrage nach den kleinen Kraken steigt kontinuierlich an, und so kann ein Kilo galizischer Oktopusse gut und gerne mal 30 € kosten.

Um diese „Marktlücke“ zu füllen, haben Fischereikonzerne lange an einem Konzept für eine Oktopus-Farm geforscht – bis zuletzt erfolglos. Doch nun scheint einem Konzern, die Mast der Tiere gelungen zu sein. Sie wollen jetzt die weltweit erste, große Oktopus-Farm auf Gran Canaria eröffnen, um vor allem der wachsenden Nachfrage der Premiummärkte in den USA, Südkorea und Japan nachzukommen. Über eine Million Tiere sollen pro Jahr gemästet und verkauft werden, doch Tierschützern und Forschern ist das ein klarer Dorn im Auge!

Längst ist bekannt, dass Oktopusse empfindsame Wesen sind und sowohl Freude als auch Schmerz und Unwohlsein empfinden können. Forscher sind sich einig, dass die Tiere schlauer sind als beispielsweise Katzen und kognitive Herausforderungen schnell meistern können. In der Oktopus-Mast sollen jedoch rund 10-15 Tiere auf einem Kubikmeter Wasser zusammengepfercht werden, und das, obwohl sie eigentlich Einzelgänger sind. Dazu soll grelle Dauerbeleuchtung die Fortpflanzungstriebe der Tintenfische auf unnatürliche Art und Weise ankurbeln. Am Ende sollen die Tiere überfressen und gestresst durch Erfrieren getötet werden. Hier geht es den Forschern allerdings endgültig zu weit. „Sie mit Eis zu töten, wäre ein langsamer Tod ... das wäre sehr grausam und sollte nicht erlaubt sein", so Prof. Peter Tse der Dartmouth University.  Das Eiswasser soll eine „schonende“ Tötungsweise für die Tiere sein, jedoch sagen Tierschützer, dass Hypothermie ein besonders langsamer und qualvoller Tod sei. Ohne Betäubung sei eine solche Vorgehensweise absolut nicht vertretbar und nach deutschem Tierschutzgesetz wohl auch verboten.

Nicht nur die Tiere selber leiden unvorstellbare Qualen, sondern auch die Natur wird mit den Folgen dieser Farm zu kämpfen haben. Oktopusse haben eine Futterbilanz von 3:1 zu ihrem eigenen Körpergewicht, das heißt, es wird sehr viel mehr Futter gebraucht, als am Ende Tintenfisch verkauft werden kann. Das führt zu einem ökologischem Ungleichgewicht, welches sich in der Fischerei und im Lebensraum Meer stark bemerkbar machen wird. Ebenso wird für diese Farm eine Menge an chemischen Stoffen, wie Antibiotika, Desinfektions- und Düngemittel gebraucht, welche dem Ozean und seinen Bewohnern sehr schaden!

Das Problem ist nun aber, dass es keine gesetzlichen EU-übergreifenden Regelungen für die Zucht und Mast von Oktopussen gibt. So bleibt es Verbrauchern nur übrig, sich mit aller Kraft gegen diese neue Art der kommerziellen Massentierhaltung aufzulehnen und den stummen Kraken eine Stimme zu verleihen. Denn nur weil Oktopusse vielleicht nicht so flauschig wie ein kleines Küken sind, so haben sie es auf jeden Fall verdient, artgerecht, frei im offenen Ozean zu leben.

Helfen Sie jetzt den Oktopussen, indem Sie die folgenden Petitionen unterschreiben:

https://secure.peta.org.uk/page/97239/action/1?locale=en-GB

https://www.change.org/p/for-a-european-law-banning-the-breeding-of-octopuses-in-farms

 

Zurück