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Mit Leidenschaft und Einsatz für die Tierheim-Hunde da

Eine Frau trainiert draußen auf einer Wiese drei Hunde.

Aufgrund schlechter Erfahrungen zeigen Tierheim-Hunde vielfach ein problematisches Verhalten. Unsere Hundetrainerin Annette Breuer kümmert sich mit viel Herz um diese sogenannten „Schattenhunde“ und berichtet hier von Ihrer Arbeit:

Mein Name ist Annette Breuer und ich bin seit 2012 im Tierschutzverein für den Kreis Düren als Gassi-Geherin tätig. Nachdem ich 2021 meine Ausbildung zur Hundetrainerin absolvierte und seit Mitte 2022 im Besitz der Erlaubnis nach §11 Tierschutzgesetz bin, arbeite ich im Tierheim offiziell als Hundetrainerin/-psychologin. Mein Herz hängt an den sogenannten „Schattenhunden“. Hunde, die eine schwere Vergangenheit und schlechte Erfahrungen gemacht und auf Grund dessen gesellschaftlich problematisches Verhalten entwickelt haben. Hunde, die einen wahnsinnig liebenswerten Charakter, aber eine „langweilige“ Hülle haben. Hunde, die seit Jahren unbemerkt im Heim sitzen, die keiner haben will.

Mein Ziel
Ich habe es zu meiner Mission gemacht, diesen Tieren zu helfen, in dem ich mit ihnen an den „Problemen“ arbeite, die sie durch Menschen bekommen haben. Ich resozialisiere die Hunde mit Hilfe von anderen Hunden und geeigneten Trainingsstrategien, um sie wieder vermittelbar zu machen. Oder mache ihre wundervollen Eigenschaften einfach publik. Unsere Tiere werden alltäglich von einigen „Stressoren“ begleitet und sie reagieren ganz unterschiedlich darauf. Der eine steckt alles locker weg, der andere rennt stundenlang ruhelos im Gehege auf und ab, der andere entwickelt Stereotypien und wieder ein anderer gibt sich auf und wirkt so, als hätte er mit seinem Leben abgeschlossen.

Unterstützung und Vertrauen
Es ist hart unter diesen Bedingungen jedem Individuum gerecht zu werden und für einen einzelnen Menschen auch nicht realisierbar. Deswegen freue ich mich, wenn Gassi-Geher sich bei mir melden, um den Hund beim Lernen zu unterstützen. Zusammen werden Rituale und Abläufe erarbeitet, um den betroffenen Hunden eine Konstante bieten zu können. Denn eine Konstante bedeutet, dass Vertrauen aufgebaut werden kann. Vertrauen bedeutet Sicherheit. Und Sicherheit ist eine wichtige Ressource für Hund und Mensch. Einheitlich geregelte Hundegruppen auf unseren Freilaufwiesen, Social Walks und Ruheübungen stehen so häufig wie möglich auf dem Programm. Dabei ist der Maulkorb, welcher häufig von Außenstehenden verurteilt wird, ein großes Hilfsmittel. Jeder Hund in unserem Tierheim lernt es einen gut sitzenden Maulkorb mit Fassung zu tragen. So werden zum Beispiel Besuche beim Tierarzt, natürliche Auseinandersetzungen zwischen den Hunden und die ein oder andere Trainingseinheit gesichert. Doch mit geistiger Auslastung, Grundregeln erarbeiten und ein wenig „Defizite ausgleichen“ ist es manchmal nicht getan.

Immer mehr Hunde aus dem Ausland
Es ist bekannt, dass die Anzahl von Auslandshunden und Coronarückläufern weiter steigt. So landen leider auch Hunde vom Urtyp bei uns, die wirklich Probleme haben, sich in unserer Gesellschaft zu platzieren. Hunde, die gelernt haben, ihre Ressourcen zu verteidigen, weil es sonst nichts zu fressen gibt. Hunde, die ihren Besitzern gegenüber extrem sozial expansiv wurden und nicht vor Auseinandersetzungen scheuten. Hunde, für die man die Nadel im Heuhaufen sucht. Und davon kommen immer mehr zu uns.

Das Training ist hart. Oft auch unschön und gefährlich. Allerdings muss man realistisch und objektiv bleiben und sich immer vor Augen halten was das Ziel bzw. das Beste für den Hund ist. Nicht zu vergessen ist, dass Aggression auch Kommunikation und damit natürlich ist. Leider erlebe ich häufig, dass das anders gesehen wird. In dem Thema nicht zu emotional zu sein, musste ich über viele Jahre lernen. Denn Hunde, egal welcher Art, lernen durch souveräne unmissverständliche Kommunikation und nicht durch Mitleid. Was nicht heißt, dass Liebe klein geschrieben wird! Vertrauen, Respekt und Zuneigung sind feste Bestandteile einer jeden Hund-Mensch-Beziehung. Ob zum eigenen oder zum „Trainings“-Hund.

Hilfe im neuen Zuhause
Neben dem Alltag der Tierheimhunde unterstütze ich auf Wunsch auch die ausgezogenen Hunde in ihren neuen Familien. Da ich die Tiere und deren ein oder andere Eigenart bereits kenne, kann ich beim Eingewöhnen und in erzieherischen Angelegenheiten von vorneherein helfen. Privat arbeite ich unter dem Namen „canis malus“ und darf mich darüber freuen, schon einigen Zwei- und Vierbeinern geholfen zu haben.

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