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Pferdemisshandlung - Strafanzeige gegen Trainerin und Reiterin

Seitliches Portrait eines Pferdes, im Hintergrund ist unscharf ein Trainingsplatz erkennbar.

Nach den tierquälerischen Vorkommnissen im Rahmen der Olympischen Spiele hat der Deutsche Tierschutzbund Strafanzeige wegen Tierquälerei und Beihilfe zur Tierquälerei gestellt.

Die Anzeige richtet sich gegen die deutsche Reiterin Annika Schleu und deren Trainerin Kim Raisner. Diese habe die Reiterin mit den Worten „Hau mal richtig drauf, hau richtig drauf“ zu der tierquälerischen Handlung aufgefordert. Die Reiterin selbst habe das verängstigte und überforderte Pferd mehrfach grob geschlagen. In den anschließenden Interviews sei keinerlei Einsicht erkennbar gewesen.

Thomas Schröder, Präsident unseres Dachverbandes, des Deutschen Tierschutzbundes, sagt, dass mit der Anzeige auch ein grundsätzliches Problem geklärt werden solle. Warnungen in diese Richtung habe der Verband bereits in den Jahren zuvor ausgesprochen. „Natürlich steht eine auf Olympiagold fixierte Sportlerin in dem Moment unter enormem Stress. Aber das ist keine Entschuldigung für Tierquälerei. Und es belegt, dass Tiere dem auf keinen Fall ausgeliefert sein sollten - wie ein Sportgerät, das zu funktionieren hat. In einem leistungsorientierten Wettkampf zwischen Menschen haben Tiere nichts zu suchen!“, so Schröder.

Es ist tierschutzwidrig, einem Tier Schmerzen zuzufügen, es zu etwas zwingen, dass es nicht freiwillig möchte oder zu dem es sogar psychisch wie physisch nicht in der Lage ist. Letzteres ist auch im Tierschutzgesetz ausdrücklich verboten und kann mit einer Geldbuße bis 25.000 Euro geahndet werden. Die tierquälerischen Vorkommnisse bei der Olympiade in Tokio ereigneten sich beim sogenannten "Modernen Fünfkampf". Neben der persönlichen Verantwortung geht es unserem Dachverband bei dieser olympischen Disziplin um die Systemfrage. Es seien der Rahmen und das Regelwerk, die automatisch Situationen befördern, in denen ein empathisches Achtgeben auf die Bedürfnisse des Pferdes der Erreichung des Medaillenziels entgegensteht. Der Deutsche Olympische Sportbund dürfe den Modernen Fünfkampf nicht mehr berücksichtigen, solange die Teildisziplin Reiten nicht gestrichen und das Reglement geändert werde. Im Falle des deutschen Präsidenten des Weltverbandes der Modernen Fünfkämpfer (UIPM), Klaus Schormann, der der Reiterin die alleinige Schuld an der dramatischen Situation zugewiesen hatte, gäbe es als einzige mögliche Konsequenz, den bereits überfälligen Rücktritt, so Thomas Schröder.

++UPDATE 3.11.2021++
Laut dem Deutschen Tierschutzbund soll das Reiten als Disziplin beim Modernen Fünfkampf Medienberichten zufolge gestrichen werden. Als Alternative will der Dachverband des Modernen Fünfkampfs (UIPM) nach den tierquälerischen Vorkommnissen bei den Olympischen Spielen in Tokio auf Radfahren setzen. Wir sind froh, dass die Kritik der Tierschützer gehört wurde und der UIPM nun offenbar die Konsequenzen zieht.

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