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Schlachthof Düren – Systemwechsel gefordert

Schlachthof Frenken in Düren - Außenansicht

Nach den schweren Vorwürfen im Jahr 2017 gegen den Schlachthof Frenken in Düren hat nun die Vorsitzende der Tierschutzpartei Strafanzeige gegen den Betreiber erstattet. Verantwortlich für die schlimmen Zustände in den Schlachthöfen sind auch die Verbraucher.

Als vor rund zwei Jahren bei Report München ein Beitrag zu schweren Tierschutzverstößen im Dürener Schlachthof zu sehen waren, war die Empörung groß. Nun hat die Vorsitzende der Tierschutzpartei, Sandra Lück, nach Einsicht in Akten des Veterinäramtes Strafanzeige gegen den Schlachthofbetreiber erstattet. Erneute Tierschutzverstöße und Urkundenfälschung sind der Grund, so die Vorwürfe von Sandra Lück.

Die Spitze des Eisbergs
Für unseren Verein sind solche Bilder immer wieder nur die Spitze des Eisberges. Seit Jahren decken investigativ arbeitende Journalisten und auf Recherche spezialisierte Tierschutzorganisationen Missstände in der Tiermast, beim Transport und auf Schlachthöfen auf. Wir hoffen, dass die Verbraucher mit jeder Veröffentlichung endlich merken, dass ihr Konsum von Fleisch und Milchprodukten die Ursache für die schlimmen Zustände vom Stall bis in den Schlachthof sind.

Was nicht verboten ist, ist erlaubt
Sicher hat die Politik mit ihrer Untätigkeit erhebliche Mitschuld. Denn wer keine ausreichenden gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Schutz der Tiere schafft, gibt der Fleischindustrie und dem Handel das Gefühl, dass diese auf dem richtigen Weg sind. Alles was nicht verboten ist, scheint für die Fleischindustrie, die Supermärkten und Discounter ein Signal zu sein, dass es erlaubt ist. Unser Dachverband, der Deutsche Tierschutzbund, hat jüngst mit einer Strafanzeige gegen Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) gedroht. Dies wäre der erste Versuch, persönliches Fehlverhalten einer Ministerin im Amt strafrechtlich zu verfolgen.

Rinderkopf
pixabay.com

Verbraucher belügen sich selbst
Der seit Jahren laufende ruinöse Preiskampf bei Fleisch und Molkereiprodukten auf dem Rücken der Tiere aber auch der Landwirte wird von den Verbrauchern scheinbar nur zu gerne genutzt. Mit seinem Kaufverhalten, trägt der Kunde dazu bei, dass der Preiskampf weiter befeuert wird. Wer glaubt, dass der Fleischhunger der Deutschen in idyllischen Bauernhöfen gedeckt werden könne, belügt sich nur allzu gerne selbst. Tierschutz im Stall und Schlachthof haben eben seinen Preis.

Nur Verzicht auf tierische Produkte kann Tierleid beenden
Es gibt nur ein Ende des enormen Tierleids, wenn sich alle ihrer Verantwortung bewusst werden. Gefühlt Dreiviertel der Bundesbürger lehnen die Massentierhaltung ab. Aber genau dieser Teil kauft dann am nächsten Tag wieder Fleisch und Milchprodukte und unterstützt somit das System. Nur ein deutlicher Systemwechsel mit erheblichem oder vollständigem Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte wird das millionenfache Leiden der Tiere in Deutschland beenden. Aus diesem Grund werden wir ab diesem Jahr verstärkt mit Verköstigungen gesunder, schmackhafter aber Tierleid freier Lebensmittel in die Öffentlichkeit gehen. Aus unserer Sicht macht es übrigens keinen Sinn, den Schlachthof Frenken zu schließen. Es ist zu vermuten, dass es bei den ganz Großen nicht besser ist. Doch die Chance, dass investigativ etwas ans Licht kommt, ist in den hoch gesicherten Großschlachthöfen ausgeschlossen. Nur weil man von dort nichts Schlimmes hört und sieht, heißt das nicht, das dort die heile Welt ist.

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