Tierschutz nicht ausreichend umgesetzt
Laut eines aktuellen Berichts sieht der Europäische Rechnungshof tierschutzrechtliche Schwachstellen im Umgang mit landwirtschaftlich genutzten Tieren in der Europäischen Union. Der Deutsche Tierschutzbund fordert die EU-Kommission nun zum Handeln auf.
Fünf EU-Mitgliedsstaaten wurden für den Bericht stichprobenartig kontrolliert. Darunter Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Rumänien. Leider wurden in allen Ländern Defizite und Schwachstellen festgestellt, die dringend behoben und im Sinne der Tiere verbessert werden müssen.
EU-Recht wird missachtet
Thomas Schröder, Präsident unseres Dachverbands Deutscher Tierschutzbund, kritisiert, dass die weltweit höchsten Tierschutzstandards in der EU rein gar nichts bringen, wenn diese nicht eingehalten werden. So wird beispielsweise das Kupieren von Schwänzen in der intensiven Schweinehaltung immer noch routinemäßig durchgeführt – und das, obwohl die Verstümmelung bereits seit 1994 nach EU-Recht verboten ist. Auch die Bedingungen während der Schlachtung und Lebendtiertranporten sind nicht haltbar und müssten dringend verbessert werden, so Thomas Schröder.
Forderung nach Einhaltung
Die Wirtschaftlichkeit steht im Vordergrund, nicht das EU-Recht, dass Tiere schützen soll. Der Deutsche Tierschutzbund fordert, dass die zur Verfügung gestellten Finanzmittel endlich genutzt werden, um bestehende Standards einzuhalten und zugleich weiter zu fördern.