Tierschutzproblematik Känguru-Fleisch
Das exotische Känguru-Fleisch oder auch Leder erfreut sich auch in Deutschland großer Beliebtheit. Dabei werden die ausschließlich in Australien beheimateten Säugetiere brutal gejagt. Experten befürchten eine Dezimierung der Bestände.
Zudem ist der Verzehr von Kängurufleisch sehr bedenklich. Die australischen Säugetiere sind nachtaktiv und werden somit im Dunkeln gejagt. Die Zerlegung findet entweder nachts statt oder erst am nächsten Tag. Aufgrund dessen liegt das Fleisch lange in der Hitze des Outbacks und Bakterien, wie bspw. Salmonellen, befallen das Fleisch. Um dieses wieder rein zu waschen, wird das Fleisch mit Milchsäure behandelt, was jedoch in der EU nur bei Rindfleisch durchgeführt wird und erlaubt ist.
Mehr als 1,5 Millionen Kängurus werden jährlich in Australien bejagt. Damit belegen die Säugetiere den traurigen Platz 1: Kein anderes landlebendes Wildtier wird so oft getötet. Unser Dachverband - der Deutsche Tierschutzbund - findet dies aus Tierschutzsicht höchst problematisch. Deshalb hat er nun an insgesamt 43 Unternehmen appelliert, ihre Känguruprodukte aus dem Angebot zu nehmen.
Leider stieß der Appell jedoch auf „taube Ohren“. „Viele der Unternehmen sind offenbar nicht bereit, selbst Verantwortung für die angebotenen Produkte zu übernehmen und verweisen lediglich auf die Nachfrage durch die Verbraucher“, sagt Anna Szczepanek vom Deutschen Tierschutzbund. „Wir raten daher den Verbrauchern – aber auch den Unternehmen – besser die Finger von Känguruprodukten zu lassen.“ Ein Unternehmen nahm sich der Kritik an und versprach, in Zukunft auf Kängurufleisch zu verzichten.