Tiertransporte bei Hitze
Tiertransporte sind für Rinder, Schweine und andere landwirtschaftlich genutzten Tiere eine große Belastung. Bei extremen Temperaturen werden die Fahrten für die Tiere selbst zur Tortur. Die Transportvorschriften müssen dringend verschärft werden.
Während der letzten Hitzewelle kam es im Juli laut Angaben des Deutschen Tierschutzbundes vermehrt zu Vorfällen bei Tiertransporten. So starben rund 500 Hühner in einem ungekühlten Transporter auf der A5 bei Pohlheim. Bei Dortmund stoppte die Polizei einen Transporter mit 143 dehydrierten Schweinen, drei waren bereits tot.
Tiertransporte müssen bei extremer Hitze ausgesetzt werden
Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert den Transport von Tieren während Hitzewellen und fordert ein Aussetzen der Transporte und strengere Vorgaben, u.a. für kürzere Fahrten. „Transporte sind für Tiere immer eine große Belastung – die derzeit extreme Sommerhitze gepaart mit den unzureichenden Bestimmungen hinsichtlich Temperatur und Wasserversorgung machen sie zur Tortur“, kritisiert Frigga Wirths, Fachreferentin für Tiere in der Landwirtschaft bei unserem Dachverband. „Wir appellieren an die Bundesregierung und die Bundesländer sowie an die Veterinärämter, Transportunternehmer und Landwirte, bei dieser extremen Hitze Tiertransporte in jedem Fall auszusetzen.“ Derzeit gibt es nur für Langstreckentransporte detailliertere Vorgaben.
Detaillierte Angaben nur bei Langstreckentransporten
Unser Dachverband und auch wir fordern eine Überarbeitung der Transportvorschriften. Bisher enthalten die Vorschriften ausschließlich für Langstreckentransporte detaillierte Angaben. So wird z.B. nur für Fahrten von mehr als acht Stunden vorgeschrieben, dass die Temperaturen im Inneren des Transporters nur bis 30 Grad zulässig sind und die Tiere mit Wasser versorgt werden müssen.
Lebendtiertransporte müssen abgeschafft werden
Auch die fehlenden regionalen Strukturen sind schuld daran, dass Tiere kilometerweit über Europas Straßen gefahren werden. Zudem gibt es wirtschaftliche Gründe: „Wenn Geflügel wie im aktuellen Fall aus Frankreich nach Polen zur Schlachtung transportiert wird, nur weil dies dort billiger ist, wird Tierleid in Kauf genommen“, so Wirths. Da immer mehr kleinere regionale Schlachthöfe schließen, müssen Tiere zudem immer weiter transportiert werden. „Das Ziel muss sein, Lebendtiertransporte ganz abzuschaffen. Statt Tiere auf die Reise quer durch Deutschland und Europa zu schicken, kann das Fleisch transportiert werden.“