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Tierversuche für Lebensmittel

pixabay.com

Mit Eintritt der Novel Food Verordnung müssen ab 2018 bestimmte neuartige Lebensmittel an Tieren getestet werden, egal - ob diese schon seit Jahren auf dem Markt sind. Mit den Tests wird Verbrauchern zudem eine Scheinsicherheit vorgegaukelt.

Ab 2018 wird die sogenannte Novel-Food Verordnung in Kraft treten. Damit einhergehend, hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in einem neuen Leitfaden festgehalten, dass für bestimmte Arten von Novel Food Tierversuche durchgeführt werden sollten.

Unter den Begriff Novel Food fallen u.a. exotische Pflanzen, wie z.B. Chia-Samen oder einige Algen, ebenso wie bestimmte probiotische Bakterien oder ganze Tiere, wie Insekten. Die Tierversuche werden angewendet, wenn die Lebensmittel vor dem 15. Mai 1997 in der EU nicht in nennenswertem Umfang für den menschlichen Verzehr verwendet wurden. Von den Tierversuchen ausgenommen sollen traditionelle Lebensmittel aus EU-Drittländern sein. Hier wird davon ausgegangen, dass sie aufgrund ihres langjährigen Verzehrs in anderen Teilen der Welt ungefährlich für den Menschen sind.

Tierversuche täuschen Sicherheit nur vor
Bei den Versuchen soll Tieren im Normalfall der zu untersuchende Stoff über 90 Tage ins Futter bzw. ins Trinkwasser gemischt und die Auswirkungen protokolliert werden. Nach 90 Tagen werden die Tiere getötet und ihre Organe auf Veränderungen untersucht. Entsprechende Versuche werden meist an Ratten oder Mäusen durchgeführt. Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert die eingeforderten Tests einerseits, weil die betroffenen Lebensmittel schon seit Jahren auf dem Markt sind. Zum anderen lassen die Versuche keinen Rückschluss auf die Sicherheit für den Menschen zu, sondern erbringen lediglich den Nachweis, wie Nagetiere auf die Lebensmittel reagieren. Weder zeigen sie, dass der menschliche Körper genauso damit umgeht, noch belegen sie, dass Bestandteile, auf die die Tiere nicht reagieren, auch für den Menschen unbedenklich sind. "Solche Versuche täuschen auch den Verbrauchern eine falsche Sicherheit vor", sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Statt der Tiertests fordert unser Dachverband moderne, tierleidfreie und sichere Alternativmethoden, wie beispielweise Tests der Pflanzen- bzw. Stoffbestandteile in Zellkulturen und Computersimulationen.

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