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Versuchstierzahlen wieder hoch

Eine weiße Maus wird in einer mit weißen Handschuhen bedeckten Hand gehalten, ihr Köpfchen schaut heraus.

2021 wurden in Deutschland 5.058.167 Tiere durch die Tierversuchsindustrie „verbraucht“. Diese Zahl zeigt, dass Bund und Länder immer noch nicht genug unternehmen, um Tierversuche durch zeitgemäße Methoden zu ersetzen.

Die jüngst veröffentlichte Versuchstierstatistik der Bundesländer zeigt, dass 2021 in Deutschland vor allem Mäuse, aber auch Hunde, Katzen und Primaten in Tierversuchen und zu wissenschaftlichen Zwecken leiden und sterben mussten. Unserem Dachverband, dem Deutschen Tierschutzbund, zufolge belegten - wie schon 2020, aber in wechselnder Reihenfolge - Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen die traurigen Spitzenplätze. Bayern kommt mit 891.280 Tieren auf die größte Anzahl von Tieren, die 2021 in Tierversuchen zum Einsatz kamen oder für wissenschaftliche Zwecke getötet wurden, etwa um ihre Organe zu untersuchen. Auch Tiere, die  als „Überschuss“ getötet wurden, wurden mitgezählt. Auf Bayern folgt Baden-Württemberg mit 856.584 Tieren und Nordrhein-Westfalen mit 845.194 Tieren. Der Großteil der Primaten (87 Prozent) kam in Nordrhein-Westfalen - fast ausschließlich für gesetzlich vorgeschriebene Tierversuche - zum Einsatz.
Insgesamt sind die Zahlen beträchtlich höher als in den Vorjahren, da neuerdings auch die Anzahl sogenannter Überschusstiere veröffentlicht wird und addiert werden konnte. Hierbei handelt es sich um Tiere, die zwar für wissenschaftliche Zwecke gezüchtet, aber letztlich nicht „benötigt“ werden – und deshalb offensichtlich aus rein ökonomischen Gründen „entsorgt“ werden. Die meisten Überschusstiere, nämlich 462.824 von deutschlandweit 2.554.560 Tieren, wurden 2021 in Baden-Württemberg getötet.

Zahlen stiegen in sieben Bundesländern an
Vergleicht man lediglich die Anzahl der tatsächlich verwendeten Tiere mit dem Vorjahr 2020, so gab es in Bayern und Baden-Württemberg einen leichten Rückgang, in Nordrhein-Westfalen jedoch einen Anstieg: Dort wurden 18.594 Tiere mehr genutzt als im Vorjahr. Auch sechs weitere Bundesländer - Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Rheinland-Pfalz und Thüringen – verzeichnen einen Anstieg der verwendeten Tiere. Ebenso stieg die Zahl der von der Bundeswehr verwendeten Tiere. Hier gab es die stärkste prozentuale Erhöhung mit 75 Prozent mehr Tieren als im Vorjahr, gefolgt von Bremen mit 35 Prozent.

Fehlende Ausstiegsstrategie
Bereits seit Jahren mahnt der Deutsche Tierschutzbund eine fehlende Strategie für den Ausstieg aus Tierversuche an. Thomas Schröder, Präsident unseres Dachverbandes kritisiert: "Noch immer wird von Bund und Ländern nicht genug unternommen, um Tierversuche durch zeitgemäße Methoden zu ersetzen und die Zahl der Tiere, die im Namen von Wissenschaft und Forschung leiden und sterben müssen, zu minimieren“. Eine deutliche Reduzierung der Zahlen könne nur dann gelingen, wenn massiv in die Entwicklung und Anwendung von tierversuchsfreien Methoden investiert würde, so Schröder.

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