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Gesund durch die kalte Jahreszeit

Hund im Herbstlaub
pixabay.com

von Dr. med. vet. Charlotte Kolodzey

Im Herbst und Winter werden auch unsere Hunde und Katzen anfälliger für Infektionen. Mit der richtigen Vorbeugung können Sie Ihren tierischen Liebling besser schützen. Wir geben Tipps.

Die Darmflora spielt eine wesentliche Rolle für einen gesunden Darm und besteht aus mehreren Millionen Keimen. Diese Keime werden auch als gute Keime bezeichnet und sind im Darm erwünscht. Studien haben festgestellt, dass eine Verbesserung der Darmflora positive Auswirkungen auf die gesamte Gesundheit des Tieres hat. Eine gesunde Darmflora begrenzt die Vermehrung von potentiellen Krankheitserregern. Schädliche Keime werden regelrecht in Schach gehalten. Eine gut aufgestellte Darmflora kann noch mehr: sie stärkt das natürliche Immunsystem des Tieres, verbessert das Hautbild, erhöht den Grad der Verdaubarkeit der Nahrung, verbessert die Aufnahme von lebenswichtigen Nährstoffen und unterstützt einen normalen Kotabsatz.

Darmflora stärken
Ganz gezielt lässt sich die Darmflora mit sogenannten PRO- und PRÄbiotika unterstützen. PRObiotika enthalten lebende, gute Keime. Viele kennen PRObiotika vom Joghurt. Sie sind auf vielfältige Weise daran beteiligt, den Darm in Schwung zu halten. Die guten Keime helfen, ungewünschte Darmkeime zu verdrängen. Es gibt verschiedene PRObiotika auf dem Markt. Allen gemein ist, dass sie weitere Zutaten enthalten – beispielsweise Maisstärke. Ob diese Zutaten vom Vierbeiner vertragen werden, muss individuell ausprobiert werden. Vor allem bei Allergikern sollte die Produktauswahl mit Vorsicht getroffen werden.

Ein PRÄbiotikum enthält keine lebenden Keime, sondern liefert lösliche Ballaststoffe. Diese dienen als Futter für die guten Keime, die bereits im Darm vorhanden sind. Außerdem säuern sie den Futterbrei im Darm leicht an. Hierbei entstehen optimale Lebensbedingungen für die guten Keime. Für die unerwünschten Darmkeime wird es hingegen ungemütlich. PRÄbiotika haben den Vorteil, dass sie ohne weitere Zutaten auskommen und daher auch für viele Allergiker gut verträglich sind. Mögliche PRÄbiotika sind beispielsweise Flohsamenschalen, Leinsamen, Inulin und Pektin. Die Fütterung mit diesen Zutaten sollte langsam und mit kleinen Mengen begonnen werden, da sich der Darm zunächst daran gewöhnen muss.

 

Mit Hund und Katze gesund in den Herbst
pixabay.com

Fütterungsfehler vermeiden
PRO- und PRÄbiotika können nur dann ihr volles positives Potential entfalten, wenn keine grundsätzlichen Fütterungsfehler bestehen. Vergleichen lässt sich dies mit einem Auto, das das beste Motoröl bekommt (PRO- und PRÄbiotika), aber fälschlicherweise mit Diesel statt Benzin (falsches Futter) betankt wird. Der Motor (hier der Darm) wird Schaden nehmen. Als Warnsignal gilt, wenn Durchfall, Erbrechen oder Blähungen regelmäßig auftreten. Wenn beim Haustierarzt mögliche Ursachen wie Infektionen ausgeschlossen wurden, sollte das Grundfutter kritisch betrachtet werden. Zum Grundfutter zählt all das, was der Vierbeiner regelmäßig zu fressen bekommt. Hierzu gehört das Futter, was im Napf landet, aber auch die Leckerchen und Kauprodukte, die nebenher gegeben werden.

Eiweiß und Kohlenhydrate beim Hund
Eiweiß ist unter anderem wichtig für die Muskulatur und ein gesundes Immunsystem. Wird ein Hund jedoch mit sehr viel Eiweiß gefüttert, überfordert dies die Verdauung im Dünndarm. Unverdaute Eiweißbestandteile kommen im Dickdarm an. Sogenannte gasbildende Bakterien reichern sich an. Es kommt zu einer ungesunden Darmfloraveränderung mit Blähungen und Durchfall. Innereien und Kauprodukte (Ziemer, Ohren) enthalten viel Bindegewebe und sind daher schwerer verdaulich als Muskelfleisch. Sie können die Eiweißverdauung im Dünndarm schneller überfordern. Hunde mit Blähungen werden oft bereits symptomfrei, wenn die Menge an Kauprodukten reduziert wird.

Hunde vertragen Kohlenhydrate individuell unterschiedlich gut. Zu den Kohlenhydraten gehören beispielsweise Kartoffeln, Reis, Hirse, Weizen. Wird eine zu große Menge Kohlenhydrate gefüttert, kommt es zu einem ungesunden Ungleichgewicht der Darmflora. Dies kann so weit gehen, dass säuerlich riechender Durchfall entsteht. Als Faustregel gilt: Gut verträglich für Hunde sind meist bis zu 10 g pro Kg Körpergewicht an Kohlenhydraten. Bei einem 25 kg Hund entspricht dies 250 g pro Tag.

Faserstoffe – wichtig für die Verdauung
Gemüse und Obst liefern unlösliche Faserstoffe. Diese unterstützen eine gesunde Verdauung unserer Vierbeiner. Auch Katzen profitieren von ein wenig Faserstoff in der Nahrung. Der Mäusefänger holt sich dies über den pflanzlichen Mageninhalt seiner Beute. In den meisten Fertigfuttersorten ist etwas Gemüse oder Obst enthalten. Die Deklaration auf dem Futter gibt hier schnell Auskunft. Fehlt dieser Bestandteil, kann beispielsweise ein Teelöffel pürierte Möhre pro Tag unter das Futter gemischt werden. Den Darm zu stärken, ist nicht nur sinnvoll in der kalten Jahreszeit. Dies unterstützt die Gesundheit des Vierbeiners das ganze Jahr hindurch – ein Leben lang.

Pro- und Präbiotika bekommen Sie beim: Tierarzt, Apotheke, Drogerie, Supermarkt, Futterfachhandel.
Beispiele für Probiotika: Naturjoghurt, Actimel, Intestinum liquid (Vetconcept online), Symbiopet (Symbiopharm) etc.
Beispiele für Präbiotika: Leinsamen, Quinoa-Samen, Flohsa-men etc.

 

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