Igeln helfen im Herbst
Im Herbst bereiten Igel sich auf ihren Winterschlaf vor. Die Tiere müssen sich genügend Fettreserven anfressen und einen geschützten Unterschlupf finden. Naturnahe Gärten sind die beste Hilfe für die Stachelträger.
Igel gehören zu den ältesten noch lebenden Säugetieren. Die nachtaktiven Tiere leben häufig in Parks oder Gärten. Dort verstecken sie sich tagsüber unter Sträuchern und Laubhaufen und machen sich mit Einbruch der Dämmerung auf die Nahrungssuche. Im Herbst beginnt für die Stachelträger der Endspurt auf der Suche nach Futter, denn um die kalte Jahreszeit zu überstehen, müssen die Tiere sich jetzt genügend Gewicht anfressen. Igel, besonders Jungtiere, sind deshalb im Herbst auch tagsüber auf Futtersuche unterwegs. Ein passendes Winterquartier muss ebenfalls gefunden werden.
In Zeiten monotoner Parkanlagen und zunehmend steriler Gärten bieten naturnah gestaltete und damit igelfreundliche Gärten den Tieren eine geschützte Rückzugsmöglichkeit. Komposthaufen, aber auch Reisig- oder Blätterhaufen sind ein idealer Ort für den Winterschlaf. Außerdem finden die Tiere darin ausreichend Futter - auf ihrem Speiseplan stehen Schnecken, Käfer, Spinnen, Regenwürmer und andere Kleintiere. Um Igel vor Verletzungen und Vergiftungen zu schützen, sind Schädlingsbekämpfungsmittel, Mähroboter sowie Laubsauger- und bläser im Garten selbstverständlich tabu. Laubsauger können kleinere Tiere einsaugen und Laubbläser pusten mit den Blättern sich darin befindendes, wichtiges Futter weg. Da Igel bei ihrer Nahrungssuche weite Strecken zurücklegen, sollte man ihnen freien Durchgang zu angrenzenden Gärten ermöglichen.
In der Regel halten Igel fünf bis sechs Monate Winterschlaf. Die männlichen Tiere beginnen damit je nach Witterung ab Anfang Oktober. Es folgen die Weibchen, die nach der Jungenaufzucht noch mehr Energie aufnehmen müssen. Junge Igel ziehen sich noch später, etwa Anfang November, zurück. Um ihren ersten Winter zu überstehen, müssen die Kleinen sich ein Gesamtgewicht von mindestens 500 g anfressen. Obwohl ein igelfreundlicher Garten den Tieren im Normalfall genügend Nahrung bietet, kann für Jungigel eine Zufütterung sinnvoll sein. Geeignet ist Katzendosenfutter, gemischt mit Haferflocken oder Weizenkleie. Auch Wasser sollte man den Tieren anbieten. Milch und Essensreste dagegen sind nicht artgerecht und können den Tieren ernsthaft schaden!
Igel brauchen Hilfe, wenn sie:
- verletzt, augenscheinlich krank oder unterernährt sind
- sich apathisch verhalten
- stark von Parasiten, wie Flöhen, Zecken oder Fliegenlarven, befallen sind
- nach Wintereinbruch herumlaufen
Laut Gesetz zählen Igel zu den besonders geschützten Tieren. Deshalb dürfen ausschließlich hilfsbedürftige Tiere zeitweise der Natur entnommen werden. Sie haben einen Igel gefunden, der Hilfe benötigt? Bitte wenden Sie sich an die Igelnothilfe (Tel. 04186-8958684) oder an unser Tierheim (02421-998550).
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