Mauersegler am Boden brauchen immer Hilfe
Junge Mauersegler die außerhalb ihrer Nisthöhle gefunden werden brauchen immer menschliche Hilfe, damit sie überleben. Wir geben Tipps, wie sie helfen können.
Viele junge Singvögel verlassen ihre Nester früh. Die kleinen Federträger wirken oft verwaist, wenn sie allein am Boden oder auf Ästen hocken. Hilfe brauchen sie allerdings selten. Denn während die Kleinen draußen ihre Flugkünste trainieren, stehen sie mit ihren Eltern in Kontakt und werden von diesen an Ort und Stelle mit Futter versorgt. Menschliches Eingreifen - auch ist es noch so gut gemeint - schadet in diesen Fällen den Tieren, anstatt ihnen zu helfen.
Mauersegler am Boden? Bitte helfen Sie!
Anders sieht es bei jungen Mauerseglern aus. Diese sitzen nicht grundlos am Boden. Ohne menschliche Hilfe sind sie verloren. Der Grund: Mauersegler füttern ihre Jungen niemals außerhalb der Nisthöhle. Hier ist ein Eingreifen also unbedingt notwendig, damit die Kleinen überleben. Selbst wenn ein junger Mauersegler fast schon fliegen kann, ist ein Start vom Boden extrem schwierig für ihn. Manche Jungvögel verletzten sich auch beim Sturz aus ihrem Nest und brauchen medizinische Hilfe.
Befiederte aber noch flugunfähige Mauersegler trifft man bereits ab Mitte Juni an. Mit flüggen Jungtieren kann ab circa Anfang August gerechnet werden.
Große Hitze ist ein Grund für die Nestflucht
Mauersegler bauen ihre Nester direkt untern den Dächern. Dort können die Temperaturen im Sommer extrem ansteigen. Auf der Suche nach Abkühlung drängen die Tiere sich an die Fluglöcher der stickigen Nisthöhlen und stürzen dabei vielfach ab.
Unbedingt fachkundige Hilfe holen
Sie haben einen Mauersegler gefunden? Dann handeln Sie schnell, denn unter Umständen liegt das Tier bereits seit Stunden oder Tagen hungrig und durstig am Boden. Hilfsbedürftige Mauersegler gehören unbedingt in die Hände von Experten. Zur Erstversorgung heben sie den Vogel am besten sehr vorsichtig auf und setzen ihn in einen mit Küchenkrepp ausgelegten Karton an eine ruhige Stelle. Der Rand der Box sollte ausreichend hoch sein, damit der kleine Vogel nicht hinausklettern kann. Vogelkäfige oder andere Behältnisse eignen sich hier nicht, da sie das Gefieder der empfindlichen Tiere verletzen. Sie können dem Mauersegler einige Tropfen Wasser geben, die Sie mit dem Finger an den Schnabelrand streichen. Bitte erzwingen Sie kein Trinken oder Fressen und versuchen Sie nicht, den Schnabel des Vogels gewaltsam zu öffnen.
Bitte niemals hochwerfen
Bitte werfen sie am Boden liegende Mauersegler niemals einfach so in die Luft. Das Tier könnte verletzt sein und muss zunächst gründlich von einen Tierarzt untersucht werden.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wildtierhotline für den Kreis Düren unterstützen Sie gerne und geben Auskunft zu möglichen Pflegestellen. Sie erreichen die Hotline von April bis September täglich von 7 bis 20 Uhr unter der Rufnummer 0800/0060993.