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Nisthilfen für Singvögel

Amseljunge im Nest
pixabay.com

In Deutschland sind zahlreiche Vogelarten vom Aussterben bedroht. Nicht nur seltene Arten sind betroffen – auch der allseits bekannte Spatz steht auf der Verliererseite. Vogelfreunde können die Federträger mit Nisthilfen unterstützen.

Singvögel haben es hierzulande schwer. Nicht nur, dass die Tiere immer weniger Nahrung finden – zu allem Übel herrscht auch noch Wohnungsnot in der Vogelwelt. Unsere modernen und kompakten Häuser bieten den Tieren keine geeigneten Brutplätze mehr. Alte und morsche Bäume, die meistens ein Plätzchen zum Nisten vorweisen, werden vielfach abgeholzt.

Doch noch ist nicht alles verloren. Wir Menschen können die gefiederten Freunde unterstützen, damit sie uns erhalten bleiben. Die beste Voraussetzung bringen Gartenbesitzer mit. Sie können Singvögel anlocken, indem sie ihr grünes Reich möglichst naturnah gestalten. Wer Sträucher, Bäume und Stauden anpflanzt, die den Vögeln mit Beeren und Samen Nahrung bieten, hat den ersten Schritt getan. Denn wo die Tiere einen reich gedeckten Tisch vorfinden, wollen sie auch zum Brüten und zur Aufzucht ihrer Jungen bleiben. Jetzt heißt es für den Gartenfreund Wohnraum schaffen. Auch hier punktet, wer sich von akkuratem Rasen, zubetonierten Flächen und exotischen Pflanzen verabschiedet hat. Vögel suchen sich für ihre Nester vorrangig einen geschützten und sicheren Platz, bspw. in Hecken oder Sträuchern aus. Besonders Arten wie Schlehe, Wildrose oder Brombeere, die mit ihren stacheligen Zweigen mögliche Nesträuber abwehren, erfüllen die Ansprüche der Federträger. Auch Baumhöhlen in alten Bäumen sind als Nistplätze beliebt.

Wenn der Garten keine natürliche Nistmöglichkeiten bietet oder man zusätzlichen Wohnraum für die gefiederten Freunde schaffen möchte, empfiehlt sich das Anbringen von künstlichen Nisthilfen. Dies sind z.B. Nistkästen, die zahlreich im Handel erhältlich sind. Wer handwerklich begabt ist, kann Nistkästen auch selbst bauen, passende Anleitungen gibt es im Internet z.B. auf den Seiten des NABU und des BUND. Dort können auch Bausätze angefordert werden.

Neue Nistkästen sollten rechtzeitig vor Beginn der Brutzeit, spätestens bis Mitte März angebracht werden. Bei der Auswahl des Kastens ist zu beachten, dass jede Vogelart andere Ansprüche an ihre Behausung stellt. Vogelfreunde können sich hierzu im Fachhandel beraten lassen oder sich im Internet Tipps holen, z.B. auf den Seiten von futterspatz.de. Grundsätzlich sollte der Nistkasten groß genug sein, um einer Schar von Vogeljungen ausreichend Platz zu bieten. Das Einflugloch bestimmt, welche Vogelart sich im Kasten ansiedelt. Kleine Meisenarten bevorzugen ein Einflugloch mit einem Durchmesser von 2,8 cm. Die größeren Kohlmeisen und Kleiber brauchen 3,2 cm, Spatzen 3,6 cm und Stare 4,5 cm. In Nistkästen siedeln sich ausschließlich Vögel an, die in der Natur in den Höhlen alter Bäume oder in Spechtlöchern brüten. Vogelarten wie Haus- und Gartenrotschwanz benötigen als Brut- und Aufzuchtstätte für ihre Jungen eine Halbhöhle, d.h. - einen Kasten mit halboffener Vorderwand. Für Mehlschwalben wiederum gibt es Lehmbauten und für Mauersegler spezielle Mauersegler-Kästen. Diese beiden Vogeldomizile können übrigens auch noch nach Mitte März angebracht werden, da die Vögel erst später im Frühjahr aus ihren Winterquartieren zurückkehren.

Meise am Nistkasten
pixabay.com

Nistkästen kann man am besten an einer ruhigen Stelle, etwa zwei bis vier Meter über dem Boden und für Nesträuber schwer erreichbar anbringen. Damit z.B. Marder nicht an Eier oder Jungvögel gelangen, sollte sich das Einflugloch mindestens 17 cm über dem Kastenboden befinden. Eine Sitzstange unter dem Loch ist nicht sinnvoll, denn sie bietet räuberischen Eichhörnchen eine gute Möglichkeit zum Festkrallen. Auch der Dachvorsprung des Kastens gibt Räubern Halt und sollte deshalb nicht zu groß ausfallen. Um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, bringt man Nistkästen am besten Richtung Osten oder Südosten an. Als Material für das Vogeldomizil eignet sich Naturholz, denn dieses ist atmungsaktiv und sorgt für ein gutes Klima im Nest. Nistkästen aus Plastik oder Metall hingegen sind ungeeignet, da sie sich auch bei geringer Sonneneinstrahlung schnell aufheizen. Zum Anbringen einer Halbhöhle eignen sich geschützte Orte an Hauswänden, Gartenhäuschen oder auf Balkonen.

Neben einer passenden Behausung brauchen die Federträger auch Nistmaterial. Ein bisschen Unordnung im Garten kann nicht schaden, denn so finden die Tiere leicht trockene Ästchen, Blätter vom letzten Herbst, Moos und mehr.

Ist die Brutsaison zu Ende, steht der Hausputz an. Nistkästen und Halbhöhlen müssen jetzt gründlich ausgebürstet und altes Nistmaterial entfernt werden. Beim Saubermachen dürfen niemals chemische Reinigungsmittel oder Insektenspray zum Einsatz kommen, da sie der kommenden Brut schaden können. Übrigens sind Nistkästen auch in der kalten Jahreszeit sehr beliebt und können deshalb im Winter hängenbleiben. Sie bieten nicht nur Vögeln Schutz vor Kälte,- auch kleinen Säugetiere und Insekten wie z.B. Schmetterlinge fühlen sich darin im Winter wohl. 

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