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Nisthilfen für Wildvögel und Eichhörnchen

Ein Rotkehlchen mit geöffnetem Schnabel auf Ast mit Gabelung sitzend.
pixabay.com

Veränderte Lebensbedingungen machen es Wildtieren nicht leicht. Unsere heimischen Vögel, aber auch Eichhörnchen freuen sich deshalb über unsere Hilfe. Wir geben Tipps, wie Sie die Tiere mit künstlichen Nisthilfen unterstützen können.

In der Vogelwelt herrscht Wohnungsnot. Die Intensivierung der Landwirtschaft, wachsende Flächenversiegelung durch Siedlungs- und Straßenbau, moderne kompakte Häuser ohne naturnahe Gärten sind nur einige Ursachen dafür, dass Vögel immer seltener geeignete Brutplätze finden. Die Folge: Immer mehr Vogelarten sind auch bei uns im Kreis Düren auf dem Rückzug. Die gute Nachricht: Wir können die Federträger unterstützen, z.B. mit künstlichen Nisthilfen, die man mit etwas handwerklichem Geschick einfach selber bauen kann.

Welche Nisthilfe für welchen Vogel?
Als Ersatz für ihre fehlenden natürlichen Höhlen freuen sich Höhlenbrüter wie Meisen und Spatzen über einen Nistkasten mit Einflugloch. Abhängig von der Größe des Loches siedeln sich unterschiedliche Arten im Kasten an. Kleinen Meisenarten reicht z.B. ein Durchmesser von ca. 28 mm, der etwas größere Spatz braucht etwa 34mm. Für Vogelarten wie das Rotkehlchen oder der Zaunkönig, die in der Natur in Halbhöhlen wie Spalten oder Nischen brüten, eignet sich als Brutstätte ein Kasten mit halboffener Vorderwand. Die Nisthilfen sollten groß genug sein, um einer munteren Schar von Vogeljungen ausreichend Platz zu bieten.

Eine Meise fliegt aus dem Loch eines Holz-Nistkastens heraus.
pixabay.com

Standort und Material
Als Standort für die Kästen eignen sich ruhige, wettergeschützte und für Nesträuber möglichst unerreichbare Stellen an Bäumen, Hauswänden, Geräteschuppen oder Balkonen. Damit die Vogeleltern ihr Nest stets ungehindert anfliegen können, dürfen sich in der Nähe keine Hunde und Katzen aufhalten. Direkte Sonneneinstrahlung muss vermieden werden, da sich das Innere des Kastens schnell aufheizen kann. Das Material für die Vogelwohnung sollte atmungsaktiv, temperaturausgleichend, frei von Schadstoffen, leicht zu reinigen und langlebig sein.

Wann anbringen?
Hängen Sie die Nisthilfe spätestens Mitte März auf. Noch besser ist es, den Kasten im Herbst anzubringen, damit Vögel, aber auch Kleinsäuger und Insekten ihn zum Überwintern und als Schlafplatz nutzen können. Bevor die werdenden Vogeleltern zur Brutzeit einziehen, ist natürlich ein gründlicher Frühjahrsputz angesagt.

Mauersegler und Mehlschwalben
„Wo die Schwalbe ihr Nest baut, bringt sie den Bewohnern des Hauses Glück und Frieden“ hieß es lange Zeit. Heutzutage haben die Glücksboten aber scheinbar ausgedient, ihre üblichen Brutplätze in Öffnungen und Nischen unter Dachvorsprüngen sind kaum noch zu finden. Mauerseglern geht es ähnlich. Sie bauen ihre Nester in Nischen im Dach, Mauerlöchern oder anderen Hohlräumen an Gebäuden, die es kaum noch gibt. Mit künstlichen Nisthilfen, wie spezielle Mauersegler-Kästen und Lehmbauten für Mehlschwalben, kann man den Tieren helfen. Für Schwalben kann man auch Gefäße mit feuchtem Lehm in den Garten stellen, damit sie sich ihre Nester selber aus passendem Material bauen können. Beide Vogelarten kehren übrigens erst gegen Ende April/Anfang Mai aus ihren warmen Winterquartieren zurück, so dass man sich mit dem Anbringen der Nisthilfen etwas mehr Zeit lassen kann.

Ein Eichhörnchen sitzt an einem Baumstamm angebrachten Holzkasten und knabbert an einer Nuss.
pixabay.com

Geeigneter Lebensraum für Eichhörnchen verschwindet
Auch Eichhörnchen brauchen unsere Unterstützung, denn Mischwälder gibt es immer weniger und in aufgeforsteten Monokulturen finden die Tiere kaum noch einen geeigneten Lebensraum. Hinzu kommt: Die flinken Nager sind keine begnadeten Bauexperten, ihre Kobel aus Ästen, Rindenstücken und Zweigen daher oftmals instabil. So kann es passieren, dass Hörnchen-Nester bei starkem Sturm mitsamt dem Nachwuchs aus den Bäumen geweht werden.

Künstliche Kobel – wann aufhängen?
Eichhörnchen können zweimal im Jahr Junge bekommen, im Frühjahr, ca. März/April, und im Spätsommer, wenn die meisten Jungtiere zur Welt kommen. Nisthilfen in Form künstlicher Wurfkobel kann man jederzeit anbringen, denn außerhalb der Aufzuchtzeit bieten sie den Tieren geschützte Verstecke und Schlafplätze.

Ansprüche an das Eichhörnchenhaus
Ein Nistkasten für Eichhörnchen muss groß genug sein und als Fluchtmöglichkeit vor Beutegreifern mindestens zwei Ein- und Ausstiegslöcher haben. Auch am Boden sollte sich ein Loch befinden, damit die flinken Kobolde direkt den Baum hochklettern und von unten in ihr Häuschen einsteigen können. Kletterhilfen und Absturzsicherungen bieten einer ganzen Hörnchenfamilie ein gesichertes Zuhause. Aufgehängt wird der Kobel am Besten in mindestens fünf Metern Höhe direkt am Baumstamm oder in einer Astgabel. Damit die Tiere es schön gemütlich haben, kann man das Eichhörnchenhaus mit Moos oder Gras auspolstern.

Recherche vor Projektstart lohnt sich!
Bevor man sein persönliches Tierschutz-Projekt startet, empfiehlt sich eine gründliche Recherche. Im Internet oder in Büchern finden Tierfreunde zahlreiche Informationen von Experten darüber, was beim Bau eines Vogel- oder Eichhörnchenheimes zu beachten ist. Investieren Sie etwas Zeit in die Theorie, denn schließlich soll ihr Projekt erfolgreich sein und den Tieren wirklich helfen!

Bauanleitungen für Vogel-Nisthilfen gibt es als Download z.B. beim NABU.

Einen Bausatz für einen Eichhörnchen-Kobel erhält man z.B. über die Seite des Eichhörnchen Notruf e.V.

Übrigens: Am 1. März beginnt die Nist- und Brutzeit für heimische Wildvögel. Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es ab dann bis zum 30. September verboten, Gehölze zu fällen, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen. Erlaubt sind lediglich schonende Form- und Pflegeschnitte.

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